Auftaktpleiten für die Favoriten
15.02.2010 - Wenig Neues beim Ligamodus
Am Wochenende startete die peruanische Primera División in eine neue Saison. Zum Auftakt des Torneo Descentralizado gab es einige Überraschungen.
von Christian Piarowski
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Am Wochenende startete die peruanische Primera División in eine neue Saison. Zum Auftakt des Torneo Descentralizado, gelegentlich auch Copa Cable Magico genannt, gab es einige Überraschungen. So kam Aufsteiger Leon de Huanuco zu einem 1:0-Heimsieg gegen Alianza Lima. Die Íntimos, einer der populärsten Vereine des Landes, wurden euphorisch von den Fußballfans in Huanuco begrüßt. Da wollten sie sich nicht als Spielverderber zeigen, dezimierten sich selbst mit zwei Platzverweisen (Montaño & Jayo) und schenkten den Huanuqueños die drei Punkte. Nur drei Tage nach dem Libertadoresspiel in Bolivien stand bei Alianza allerdings auch kein einziger Spieler in der Startelf, der noch in La Paz beim 3:1 gegen Bolívar dabei war.
AL dürfte die Niederlage verschmerzen, da auch Erzrivale Universitario ohne Punkte blieb. Die Cremas verloren daheim gegen das glorreiche Inti Gas aus Ayacucho. Die Gäste hatten vor der Saison den Abgang etlicher Stammkräfte verschmerzen müssen, mit denen sie in der vergangenen Saison zu einem der Überraschungsteams der Liga avancierten. Die Abgänge wurden weitestgehend mit älteren Spielern und einigen unbekannten Kolumbianern ersetzt. Nun im zweiten Jahr nach dem Aufstieg wird Inti Gas daher als heißer Abstiegskandidat gehandelt. Armando Broncas und alle übrigen selbst ernannten Fußballexperten aus Huamanga sehen das allerdings anders, denn im Stadion Ciudad de Cumana werden sich einige der so genannten Großen auch in dieser Saison die Zähne ausbeißen.
Anders als Alianza zeigt sich der Vorjahresmeister nach der Pleite im Monumental als schlechter Verlierer und will Einspruch einlegen. Angeblich hätte das Spiel nicht stattfinden dürfen, da Inti Gas noch Schulden beim Profifußballverband austehen habe. Doch solche Manöver werden wenig nützen; Ayacucho wird erstklassig bleiben - und wenn nicht mit Inti Gas, dann halt mit Froebel oder Sport Huamanga. Arriba Ayacucho Carajo! Zurück zum Text...
Der dritte Meisterkandidat und Libertadores-Teilnehmer Juan Aurich kam zum Auftakt nicht über ein 1:1 bei Melgar hinaus. Es bleibt abzuwarten, wie das Team aus Chiclayo die bislang ungewohnte Doppelbelastung mit Liga und Copa wegstecken kann. Viele Hoffnungen ruhen auf Torjäger Luis Tejada. Der 27-jährige Panameño wechselte zwar in den vergangenen Jahren alljährlich den Verein (spielte zuletzt in seiner Heimat für Tauro), was wenig Gutes ahnen lässt, doch mit Sicherheit gehört el Matador zu einer der Bereicherungen der Liga - so lange er Spaß hat.
Wenig Änderungen beim Ligamodus
Überraschenderweise blieb der Ligamodus in diesem Jahr von größeren Veränderungen verschont. Es bleibt bei der Aufteilung in 1. Ronda mit Jeder gegen Jeden und anschließender Liguilla in zwei Gruppen, wobei die Gruppenbesten den Meister ausspielen. Neu ist, dass der Gewinner der 1era Ronda sich sogleich einen Startplatz in der Copa Libertadores verdient. Desweiteren wird eine eigenständige Liga für die Jugendmannschaften eingeführt, deren Meister bescherrt dem Männerteam eventuell drei Punkte, doch das steht noch in Verhandlungen. Um die Finanzgebahren der Vereine besser zu kontrollieren, müssen diese nun monatlich Gehalts- und Versicherungzahlungen an die Spieler nachweisen.
Anders als zunächst angekündigt, wird der Ligabetrieb nicht während der WM ausgesetzt.