Ist heute schon alles vorbei?
17.06.2010 - Nach dem 1:1 steht Mexiko unter Druck
Aguirre wird wohl Guillermo Ochoa und "Chicharito" Hernández für Óscar Pérez und Guillermo Franco bringen. Reicht das gegen die Franzosen?
von Matthias Linsenmeier
- Text
- Ähnliches
Es hätte beim aus mexikanischer Sicht enttäuschenden 1:1 im WM-Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Südafrika durchaus schlimmer kommen können. In der letzten Spielminute lief der pfleischnelle Stürmer Katlego Mphela alleine auf das Tor von Óscar Pérez zu und traf nur den Pfosten. Somit verbuchte die "Tri" nach dem ersten Spiel einen Punkt, der sie für das heute abend stattfindende zweite Spiel gegen Frankreich extrem unter Druck setzt. Besonders in der ersten Halbzeit versäumten es die Männer von Trainerfuchs Javier Aguirre, die spielerische Überlegenheit gegen nervöse Südafrikaner in Tore umzumünzen. Kurz nach der Pause ließ sich die "Tri", bei der überraschenderweise Óscar Pérez anstelle von Guillermo Ochoa auflief, dann auskontern und lag überraschend mit 0:1 zurück. Im Endeffekt konnte man über den 1:1-Ausgleichstreffer von Rafael Márquez noch glücklich sein und musste sich mit dem Punkt abfinden.
Ein Sieg gegen die "Grande Nation" wäre für die "Tri" am heutigen Abend eigentlich Pflicht, um die Achtelfinalteilnahme noch realistisch erscheinen zu lassen. Eine Niederlage wäre gleichbedeutend mit dem Aus. Favorit auf den Gruppensieg in dieser kniffligen Gruppe A ist nunmehr Uruguay, die gestern abend den Gastgeber eindrucksvoll mit 3:0 besiegten und kurz vor der Achtelfinalteilnahme stehen.
Mexiko muss sich für heute abend auf seine Stärken besinnen und endlich kaltschnäuziger vor des Gegners Tor werden. Insbesondere in der ersten Hälfte vergaben Carlos Vela und Guillermo Franco zu viele Torchancen. Außerdem ließ sich die Abwehr gegen die international nicht hochklassige Offensive Südafrikas zu oft auskontern. Die Franzosen sind nominell auf diesen Positionen weitaus stärker besetzt und würden wohl derartige Möglichkeiten abgeklärter zu nutzen wissen. Auch im Tor gab es Probleme, wenngleich der 37-jährige Óscar "Conejo" Pérez beim Gegentor keine Abwehrchance hatte. Bei hohen Bällen jedoch sah der Routinier häufig schlecht aus.
"Vasco" Aguirre wird zum Spiel gegen die Europäer wohl auf Guillermo Ochoa im Tor und Javier "Chicharito" Hernández in der Sturmspitze setzen und somit die zentralen Forderungen der Medien im eigenen Land erfüllen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen gegen den Vizeweltmeister ausreichen werden. Doch auch bei Frankreich ist Sand im Getriebe, wie man beim 0:0 zum Auftakt gegen Uruguay sehen konnte und auch innerhalb der Mannschaft soll es große atmosphärische Probleme geben.