Endlich wieder Fußball

Nach dem schweren Erdbeben und der daraus resultierenden Saisonunterbrechung wird in Chile heute der Ligabetrieb wieder aufgenommen. Die Primera Division wird dabei mit einem neuen Modus aufwarten. Da aufgrund der dreiwöchigen Pause der Terminkalender im WM-Jahr als zu eng angesehen wird, insbesondere wenn man die Spielverlegungen zugunsten der Copateilnehmer oder sonstiger Nacholespiele berücksichtigt, werden Apertura und Clausura zusammengelegt. Das heisst, dass die chilenische Liga bereits in diesem Jahr nach europäsichem Modus, also mit einem langen Turnier, ausgespielt wird, so wie es langfristig von ANFP-Präsi Mayne-Nicholls angestrebt worden war.

Somit ist die Apertura nun offiziell die Hinrunde und die Clausura die Rückrunde. Meister wird das Team, das am Ende der Saison die meisten Punkte vorweisen kann. Über die übrigen Veränderungen, etwa bezüglich der Absteiger oder der internationalen Startplätze, soll demnächst ausführlich in einer Generalversammlung abgestimmt werden. Vorerst gilt es noch, die genauen Schäden und Auswirkungen der Erdbebenwelle zu analysieren.

So sind etwa U de Concepeción und Huachipato, die beiden Team aus der am stärksten von der Naturkatastrophe betroffenen Region VIII, noch nicht in der Lage, ins Turnier einzusteigen, da Trainingsbedingungen und der Zustand der Mannschaft nach dem Schock derzeit noch keinen fairen Wettkampf zulassen. Daher wurde die beiden  für dieses Wochenende angesetzten Partien dieser Teams auf unbestimmte Zeit verschoben. Beide Vereine sollen jedoch am nächsten Wochenende wieder in den Wettbewerb einsteigen.

Absage der Spiele von Colo Colo & U de Chile

Auch die beiden Begegnungen zwischen O'Higgins und Universidad de Chile sowie Colo Colo und Everton wurden abgesagt, da nach dem zweiten starkem Erdbeben unter der Woche die Sicherheitskräfte in der Metropolregion Santiago für andere Aufgaben abgestellt worden sind und nicht genügend Beamte zur Verfügung stehen, um die verlangten Sicherheitsbedingungen zu erfüllen.

Fans gegen Schäden versichert

Die ANFP erinnerte auf ihrer Homepage die Fußballfans noch einmal an die Versicherung, die allen Stadionbesucher automatisch gewährt wird. Das Versicherungsprogramm "Hincha Seguro" hatte die ANFP bereits zur vergangenen Saison eingeführt. Durch das Abkommen mit der Gesellschaft "Interamericana Seguros" werden Stadionbesucher gegen eventuelle Schäden versichert, die ihnen bis eineinhalb Stunden nach der Partie im Stadionbereich zustoßen. Das Programm umfasst nicht nur den Versicherungschutz für das Publikum, sondern gilt für alle an der Organisation der Veranstaltung beteiligten Personen vom Schiri bis zum Erdnussverkäufer. Die Höhe der Schadensumme richtet sich nach der Schwere des Vorfalls (Tod, Verstümmelung, einfacher Krankenhausaufenthalt etc.) und nach der Einkommenshöhe des Geschädigten.

Nichtsdestotrotz ist zu erwarten, dass an diesem Wochenende nur sehr wenige Fans in die Stadien kommen werden.