Endrunde II: Vorentscheidung?

San Felipe gegen Estrella war das dritte Spiel der Cuadrangular. Etliche Estrella-Spieler standen also keine 17 Stunden nach dem nach Mitternacht erfolgtem Siegtreffer bereits wieder auf dem Platz. Am zweiten Tag war etwas weniger Volk von San Felipe da, dafür aber die gleiche Anzahl Fans bei Estrella. Mit Fahnen sowie Ballons ausgestattet und mit gelegentlichen Gesängen hatten sie optisch und akkustisch die Überhand. Sie waren mit viel Euphorie dabei und stimmten sogar eine Spaßwelle an.

Die Felipe-Anhänger wirkten dagegen etwas verkatert und waren recht ruhig, erst zum Ende machte der Frust über den Spielverlauf sie wieder munter und stachelte ein paar Pöbeleien hervor. Darüberhinaus gab es im Stadion recht motiviertes Gehupe bei den Toren. Einige Frauen der Felipe-Fans kreischten nach Abpfiff dem Schirigespann entgegen, sie sollten das eingesteckte Geld zurückgeben.

Auch auf dem Rasen war Estrella gegen die wie die Fans ausgelaugt wirkende Felipe-Spieler überlegen und gewann zu recht mit 3:1. Nach dem Spiel übten sich die Sieger vergnügt beim mittlerweile international in allen Ligen üblichem Mannschaftssiegerfoto. War die Vorentscheidung bereits gefallen? Mit zwei Siegen in der Tasche waren die Chancen hoch, dass die Estrella-Spieler ihr Jubelfoto am nächsten Tag wiederholen durften.

Nach Abpfiff verzogen sich beide Fanlager aus der ersten Partie recht schnell.

Ohne die wohl schillernsten Fangruppen dieser Cuadrangular ging es beim zweiten Spiel des Tages zwischen Manuel Cuyul und Chile deutlich ruhiger zu. Einzig gelegentliche spaßhafte oder zornige Zwischenrufe sowie Gehupe erhoben sich über das ansonsten entspannte Gemurmel der Tribüne. Immerhin hatten heute eiige Cuyul-Fans ein paar ganz nette Zaunfahnen dabei. Neben dem geringen Zuschauerinteresse war im Vergleich zu den Viertelfinalspielen in Punta Arenas auch die geringe Anzahl an Medienvertreter auffallend.

Das Spiel gestaltete sich anfangs ausgeglichen, ja phasenweise recht zäh. Chile ging Mitte der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung und baute das Ergebnis bis zum Schluss der Überlegenheit entsprechend weiter aus. Dadurch war die Hoffnung des Lokalmatadors auf einen Titelgewinn bereits frühzeitig begraben.

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