Beste Aussichten: San Miguel - Cerro Porteño

Während in anderen Regionen Chiles (Region = Bundesstaat) bereits die Meisterschaften ausgepielt waren, befand man sich in Aysen noch in der lokalen Phase. Die Meisterschaftsrunde der Region, in der jeweils die lokal Besten gegeneinander antreten, war für den Juni geplant, einer Zeit, in der es bereits reichlich Schnee geben konnte.

San Miguel aus Puerto Chacabuco ließ sich für einen Sieg gegen Cerro Porteño, der Hoffnung auf diese Endrunde machte,  einen ganz einfachen Trick einfallen: statt 11:45 Uhr, zum angesetzten Termin zu erscheinen, legte man die Anstosszeit an diesem Feiertagssonntag einfach auf 13:00, ohne scheinbar die Gästemannschaft zu informieren. Die stand jedenfalls verwundert pünktlich vor verschlossenen Toren. Die Kicker nahmen es locker, meinten irgendwo einen Kaffee derweil trinken zu gehen, doch war im Ort praktisch alles, bis auf die Kirche, geschlossen.

Um 13:30 sollte schließlich der Anpfiff erfolgen. Den Gästekicker musste der Magen brummen, denn trotz offenbarer besserer spielerischer Fähigkeiten wurden sie von San Miguel quasi überrannt. Dies natürlich sehr zum Vergnügen der Zuschauer, die ihre frohe Laune in zahlreichen Witzeleien zum Ausdruck brachten, die abwechselnd dem Schiri, den Gästen oder auch gar den eigenen Spielern gewimet wurden, wenn etwa letztere mal wieder versuchten, den Ball im nahen Fjord zu versenken.

Überhaupt, das nagelneue, kleine Stadion mit seinem Top-Kunstrasenplatz, der Schalensitztribüne und den piekfeinen Umkleideräumen gilt seit seiner Einweihung im Januar nicht nur als die modernste Spielstätte der Umgebung, sondern hat mit seinem Blick von der Tribüne oder den "Naturrängen" darüber auf die Fjordlandschaft und umliegenden schneebedeckten Bergen eine der besten Aussichten, die ein Stadion bieten kann. So fidnet das Auge des Besuchers selbst bei Gegenlicht und fehlendem Top-Fußball immer etwas Schönes, auf das es verweilen kann.

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