Ligastart verschoben - Ghana abgesagt

Der Start in die Apertura 2010 der LFPB (Liga de Fútbol Profesional Boliviano), am Montag noch offziell für den heutigen Samstag angesetzt, wurde gestern kurzerhand verschoben. Grund ist nicht etwa der vom Gremium der Profifussballer (Fabol) angedrohte Streik, sondern ein Streit um die TV-Verträge.

Noch unter der Woche drohte Fabol mit einem Streit zum Saisonstart sollten die Vereine nicht die ausstehenden Schulden bei den Spielern bezahlen. Irgendwie konnten sich Ligaverband und Fabol einigen - wie diese Einigung konkret aussieht, darüber wurde bisher nichts bekannt. Angeblich sollen sich die Vereine bereit erklärt haben, ausstehende Schulden und Versicherungssummen zu bezahlen. Der Ligastart wird aber dennoch verschoben - erstmal um eine Woche. Davon erfuhren einige Spieler von Oriente Petrolero erst, als sie sich schon auf halbem Wege nach Trinidad befanden, wo das Auftaktspiel gegen Real Mamore anstand. Die andere Hälfte der Spieler Orientes hatte mehr Glück, sie sollten mit dem Flugzeug anreisen und befand sich noch daheim.

Doch was ist nun der Grund für die plötzliche Absage? Der Ligaverband hat einen bestehenden Vertrag mit dem Medienkonsortium Unitel, ließ sich aber vom höheren Angebot des staatlichen Senders Entel (ca. 1.200.000 US-Dollar) überzeugen. Um aus dem bestehenden Vertrag auszusteigen, galt es - nach Vorstellungen des Ligaverbandes - nur die 150.000 US-Dollar "Storno" zu bezahlen. Entel war sogar bereit, diese Summe zu begleichen. Doch Unitel hatte die Rechte, die sie für etwa 1.150.000 US-Dollar erworben hatte, bereits weitervermietet - und sich bestens gegen einen zu befürchtenden Vertragsbruch abgesichert. Als nun zum Wochenbeginn Entel die Verträge unter Dach und Fach bringen wollte, vertröste der Ligaverband die Vertreter auf den folgenden Tag - es gäbe da noch ein kleines logistisches Problem, hieß es.

Nun gestern die Absage, da sich die Vertragsauflösung mit Unitel in der Tat schwieriger verläuft als gedacht. Mal sehen, wann die Liga beginnt.

Auch Nationalelf verteilt Absagen

Doch mit chaotischer Organisation zeichnet sich nicht nur der Ligaverband, sondern auch der für die Nationalelf zuständige Fußballverband (FBF) aus. Am Mittwoch ging die Seleccion mit 0:5 in Mexico baden - auch über den sportlichen Aspekt hinaus, war die Reise in die USA eine Katastrophe. Eine 24-stündige Anreise und ein Rückreisetermin nur wenige Stunden vor dem angesetzten Ligastart gehörten genauso dazu wie aufkommende Erklärungsnot für den Verband. Nämlich darüber, dass laut den mexikanischen Organsiatoren die FBF 400.000 und nicht 100.000 US-Dollar bekam, wie diese verlauten lassen hatte und darüber was denn mit dem Restbetrag geschehen sei.

Angesichts dieser Probleme spwie der Proteste seitens der Vereine bezüglich der Abstellungen und nicht zuletzt wegen der Angst vor einer weiteren sportlichen Demütigung sagte die FBF nun das für Mittwoch, den 3. März, angesetzte Freundschaftsspiel gegen WM-Teilnehmer Ghana ab.