Wo denn nun?: Victoriano Arenas - Real Pilar

An einem ganz gewöhnlichen Mittwochnachmittag trafen zum 13. Apertura-Spieltag der Primera C 2024 im frühherbstlichen Buenos Aires Victoriano Arenas und Real Pilar aufeinander. Das Wetter war super, dennoch war an einem Arbeitstag um diese Zeit nicht mit großem Zuschauerandrang zu rechnen.

Den gibt es bei CAVA ohnehin nur in kleinem Maßstäben, aber einige Immertreue mehr wären es am Wochenende sicher gewesen. Heute kamen halt nur jene, die nachmittags frei hatten oder mal kurz von den Jobs um die Ecke wegkonnten. Also überwiegend junge Leute. Das galt insbesondere für das knappe halbe Dutzend aktiver Supporter. Diese sorgten mit etwas Verspätung für ein nettes musikalisches Program und zu Beginn des zweiten Durchgangs kam dann neben den vielen Zaunfahnen noch weitere optische Stimmungsuntermalung hinzu.

Das Spiel war eigentlich durchweg spannend und nett anzuschauen, mehr als es das torlose Remis vermuten lässt. Eigentlich zeigten sich die Gäste etwas spielsicherer, doch musste bereits nach einer knappten Viertelstunde ihre Nummer 10 verletzt vom Platz. Noch vor dem Pausentee sahen sich die Gäste zudem nach einem Platzverweis dezimiert, was zu einem weitren kleinen Bruch in ihrem Spiel führte. Der verstärkte sich mit der zweiten Roten Karte für Real, sodass in den zweiten 45 Minuten CAVA auf den Sieg drückte, vor dem Tor aber teils kläglich vergab. Am Ende stand ein irgendwie gerechtes Remis.

Verrückte Lage

Der Club Atlético Victoriano Arenas, kurz: CAVA, dürfte den meisten ausländischen am argentinischen Unterhausfußball Interessierten vor allem wegen der eigentümlichen Lage des Stadions bekannt sein. Der Verein hat Sitz und Vereinsheim ganz klar in der Stadt Valentín Alsina, die wiederum zur Verwaltungseinheit von Lanús gehört, welche nun wiederum in der Provinz Buenos Aires und im Großraum von Buenos Aires liegt. Zu welcher Verwaltungseinheit das Stadion allerdings gehört, ist selbst bei Kennern und Fans umstritten.

Schaut man sich das Estadio Saturnino Moure auf der Satellitenbildversion von Google-maps an, fällt einem gleich die merkwürdige Lage auf einer Halbinsel mitten im Riachuelo auf, der just an dieser Stelle einen Kurve macht und mitten in eines der größten Elendsviertel der Hauptstadt reinragt, der Villa 21-24. Nun gilt das schmale, nahezu hoffnunglos verschmutzte Flüsslein als Südgrenze zwischen Argentiniens Hauptstadt und der gleichnamigen Provinz. Demnach liegt das Stadion also ganz klar in Valentín Alsina.

Da gibt es aber einen kleinen, sehr argentinischen Haken. Diese Stadtgrenze wurde festgelegt und katagraphiert, als die Begradigung des Riachuelos zwar geplant,a ber noch nicht abgeschlossen war. Bei den arbeiten stieß man aufgrund der bereits vorhandenen Eisenbahnbrücken ab der Puente Alsina (ein Stück westlich vom Stadion) auf ein kostspieliges Problem, sodass der Fluss ab dort bis zur Mündung unbegradigt blieb und seinen ursprünglichen unruhigen und stark mäandernden Verlauf beibehielt.

Die folikelartige Halbinsel, auch bekannt als Meandro de Brian (nach einer ehemaligen Bahnstation und die wiederum nach einem Ingenieur benannt) mit dem Stadion von CAVA hätte "abgezwackt" werden sollen, womit das Flussufer etwas weiter südlich verlaufen wäre. Ist aber nie passiert, weshalb die Halbinsel verwaltungstechnisch zum Barrio Barracas und somit zu Capital Federal gehört.

Das jedoch sieht vermutlich jeder CAVA-Fan anders.

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Victoriano Arenas 0:0 Real Pilar FC, Estadio Saturnino Moure, Barracas, Capital Federal, Mittwoch, 17.04.2024, 15:30, 13. Spltg. Apertura, Primera C 2024

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