Laues Lüftchen: Huracán - Emelec
23.04.2019 - Copa Libertadores
Huracán stand im Duco unter Zugzwang gegen Emelec.
von Christian Piarowski
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Als Huracan den ecuadorianischen Traditionsverein Emelec am vorletzten Spieltag der Gruppenphase empfing, war die Ausgangslage klar: der Globo musste gewinnen, wollte er sich noch Hoffnung auf ein Weiterkommen bewahren.
Großer Zuschauerandrang war dennoch nicht zu erwarten. Zum einem bedeutete die Anstoßzeit an einem Dienstagabend um 19:15 Uhr nicht wirklich eine optimale Fußballzeit in Buenos Aires. Da stecken die Meistens auf dem Heimweg von der Arbeit irgendwo im Stau oder im Cafe fest oder haben wichtigere familiäre Dinge zu erledigen.
Doch diesmal kam noch erschwerend hinzu, dass Huracan erst wenige Tage zuvor im Ligapokal gegen den Erzrivalen San Lorenzo im Elfmeterschießen ausgeschieden war. Dabei hatte kurz vor Spielende Lucas Barrios einen Elfer verschossen, der mit großer Wahrscheinlichkeit das Weiterkommen bedeutet hätte.
Dennoch: sowohl was Anzahl an Zuschauern als auch die Qualität des Supports betraf, legte Huracan einen mauen Auftritt hin. Ein laues Lüftchen angesichts der eigentlichen Ambitionen im Wettbewerb. Das war selbst in trostlosen Zweitligazeiten mitunter besser gewesen.
Gleiches könnte man für die Leistung auf dem Feld sagen. Zwar konnte sich Huracan im ersten Durchgang noch ein paar gefällige Chancen erarbeiten, baute der Gastgeber im Laufe der Partie doch krass ab. Die Gästen wurden immer mutiger und gingen zunächst noch etwas überraschend in Führung. Wurde dann immer stärker und kontrollierte die Partie im zweiten Durchgang nach Belieben, ja erhöhte sogar nach sehenswerter Kombination. Erst mit dem Abpfiff gelang dem Globo der Ehrentreffer.
Ähnliches Spiel auf den Rängen, wo der anfänglich noch durchaus akzeptable Support zunehmend verflachte und sich allmählich wandelte in Flüche gegen des eigene Team. Irgendwann war dann gar das kleine Häuflein Gästefans zu hören. Gut, wer mag es letztlich verdenken, zwei Nackenschläge innerhalb weniger Tage, lädt nicht wirklich zu ausgelassener Singerrei ein.
Ein ganz bitteres Saisonende für den Globo. Denn mit der Niederlage war nicht nur das Weiterkommen in der Libertadores passé. Nein, dadurch war bereits ein Spieltag vor Ende der Gruppenphase selbst die Chance auf Platz drei und somit wenigstens das internationale Überleben in der Copa Sudamericana verspielt. Das hatte man sich in Parque Patricos ganz anders vorgestellt, als mit Lara ein venezolanischer Vertreter zugelost worden war. Diesen besiegte man dann am letzten Spieltag souverän mit 3:0 und betrieb so etwas Wiedergurmachtung bei den Fans.
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Huracán (ARG) 1:2 Emelec (ECU), Estadio Tomás Adolfo Ducón, Barrio de Parque Patricios (Capital Federal), Dienstag, 23.04.2019, 19:15, 5. Spltg. Gruppe B, CL 2019
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