Ende gut, alles gut: Cipolletti - General Roca

29.09.2017 - Clásico in Patagonien

Freitagabend und Clásico-Zeit in Patagonien bei Cipolletti - General Roca.

von Christian Piarowski

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Cipolletti gegen General Roca gilt als eines der größten clásicos in Patagonien. Dies mag unter anderem daran liegen, dass das Aufeinandertreffen der jeweils erfolgreichsten Sportvereine von Cipolletti und General Roca auch ein Prestigeduell zwischen diesen beiden wichtigsten Städten des landwirtschaftlich geprägten Rio-Negro-Tals ist.

 

Zudem gilt die Anhängerschaft Cipos als eine der zahlenmäßig stärksten und wichtigsten in der Region. Dies erklärt sich zum einem daher, dass in der Stadt Cipolletti gefühlt kein anderer Verein existiert. Untypisch in Argentinien. Dagegen hat Roca mit Argentinos del Norte einen direkten Clásico-Rivalen in der Stadt. Cipo hat darüber hinaus gar Fans in der Nachbarstadt Neuquen.

 

In der auf der anderen des Rio Neuquen gelegenen Hauptstadt der gleichnamigen Provinz gibt es zwar mehrere Vereine, aber alle haben jeweils nur eine recht kleine Fanszene. Neben anderen Vereinen, wie Newbery und Huracan aus Comodoro Rivadavia oder die Vereine aus Puerto Madryn betitelt sich Cipo daher gerne als der „club más grande de la Patagonia“, als der größte Verein in Patagonien.

 

So viel zur allgemeinen Ausgangslage. Diese sollte sich im Stadion bestätigen. Die Fanszene Cipolletits war in zwei Lager gespalten, zwei Barras, die zeitgleich ihr Team supporteten und in Konkurrenz standen. Dies kommt gerne vor in Orten, wo ein Verein alles dominiert und sich Spaltungen aber aufgrund der Einwohnerzahl (80.000) dennoch ergeben müssen, allein aus Distanz einzelner Barrios oder aus den vorherrschenden sozialen Gefällen innerhalb der Stadt.

 

Leider hatte es an diesem Freitagabend pünktlich eine Stunde vor Anpfiff unerbittlich zu regnen angefangen. So werden sicher nicht wenige Fans überlegt haben, von ihrem geplanten Ausflug ins Stadion abzusehen, um stattdessen das Spiel daheim auf einem der zwei Kanäle anzuschauen, wo das Clásico regional übertragen wurde. Das Intro konnte insbesondere optisch aber dennoch den Erwartungen mehr als gerecht werden, mit viel Papier, Ballons, Rauch und was so dazugehört. Der Support beider Barra-Gruppen war laut und wirkte in der Anfangsphase fast übermotiviert, wurden die Lieder doch rasant durchgewechselt.

 

Die Banda del Tigre auf der Gegengerade supportete dabei mehr instrumental, während die auf der einzigen bebauten Hintertortribüne stehende „69“ vor allem über Gesang und optische Untermalung mit regelmäßigen Blinkern kam. Der Support sollte bedingt durch den Spielverlauf und des kalten Regens, der nur kurzzeitig etwas nachließ, vor allem im zweiten Durchgang ein wenig einschlafen, um in den Schlussminuten noch mal aufzubranden, inklusive des Publikums auf der überdachten, voll besetzten Haupttribüne, das sich sonst während der Partie überwiegend besonnen gezeigt hatte.

 

Das Spiel auf dem Rasen bot zwar keine fußballerische Feinkost, dafür aber viel Spannung. Nach viel Nervosität zu Beginn kam Cipo allmählich besser zurecht, ohne die Überlegenheit nutzen zu können. Erst kurz vor Halbzeitpfiff fand der Ball den Weg ins Tor. Gleich mit dem Start des zweiten Durchgangs jedoch konnten die Gäste mit einer wie zufällig anmutenden Offensivaktion den Ausgleich herstellen.

 

Dies schickte die Gastgeber wieder in einen nervösen Zustand und ließ das Spiel in der zweiten Halbzeit oft planlosem Gebolze gleichen. Cipo versuchte die Gästeabwehr zu knacken, fand aber weder Ideen noch Mittel. Alles sah nach einem Unentschieden aus, als in der Nachspielzeit das nötige Glück zurückkehrte, der nicht abzusprechende Einsatz belohnt wurde und der Ball erneut bei den Gästen einschlug, woraufhin stimmungstechnisch alle Dämme brachen.

 

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Cipolletti 2:1 Roca, Estadio La Visera de Cemento, Cipolletti (Prov. de Río Negro), Freitag, 29.09.2017, 21:00, 3. Spltg., Zona 1, TFA 2017/18 - Clásico

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